Ich möchte so gerne helfen…

Wir alle haben das schon mal erlebt; man kennt jemanden dem es so richtig schlecht geht. Man glaubt helfen zu können, will das auch und kommt einfach nicht durch. Egal, was man probiert; es wird trotzdem immer schlimmer als besser.
Man leidet also selber darunter dass jemand anders leidet.

HolzGrasZuerst einmal: Du kannst nur Hilfe AN-BIETEN. Ob sie jemand AN-NIMMT liegt nicht bei Dir. Du bist auch nicht schuld, wenn er es nicht tut.

Manchmal glaubt man, besser zu wissen was für den anderen gut ist als der jenige selbst. Das ist aber Entmündigung. Jeder (sofern bei vollem Bewusstsein) hat das Recht selber zu entscheiden, was er will – auch wenn wir das für falsch halten.
Wenn jemand leiden will – oder zumindest nichts gegen das Leiden tun möchte – hat er das Recht dazu. Auch wenn wir das gerade nicht möchten. Auch wenn uns das unendlich weh tut. Letzten Endes ist es sein Leben.

Manchmal tut und macht man ALLES um zu helfen. Rennt überall hin, gleicht alles aus, sorgt dafür, dass jemand noch irgendwie seinem Tag DURCH-STEHEN kann.

Das ist keine Hilfe und auch keine Liebe.
Liebe ist nicht, immer bei jemanden zu bleiben und ihn zu stützen. Jemanden in seinem Problem zu UNTER-STÜTZEN ist grob fahrlässig und das Gegenteil von Liebe.
Liebe ist Hilfe zur SELBST-HILFE. Nur wenn jemand etwas ändern und sich selbst helfen will kann sich auch etwas ändern. Daher ist es besser, jemanden in der Lösung des Problems zu UNTER-STÜTZEN.

Manchmal kann man nur helfen, indem man Hilfe versagt. In dem der Andere merkt wie die Situation wirklich ist. Vielleicht ist er dann ENT-TÄUSCHT von Dir – weil Du ihm eine Wirklichkeit vorgespiegelt hast, die so nicht ist. Trotzdem ist es wichtig, dass er lernt, sich wieder auf sich selbst zu besinnen und vor allem indem er lernt dass er etwas tun muss um aus der Misere rauszukommen.
Wir alle sind bequem und ändern nur etwas, wenn es wirklich sein muss, nicht weil irgendjemand das so möchte.  Solange man aber durch den Tag kommt (vielleicht auch dank Deiner Stütze) – warum sollte man etwas ändern?

MIT-FÜHLEN ist gut. MIT-LEID solltest Du vermeiden. Es hilft Dir nichts – weil es Dir nicht gut tut und dem anderen nicht weil Du damit sein Leiden nur verstärkst. Wenn Du leidest ist das vollkommen OK – aber gehe nicht in eine Leidensgemeinschaft mit demjenigen, den Du nicht mehr leiden sehen willst.

Du kannst am besten helfen, wenn Du normal bist. Wenn Du ihm zeigst, wie ein normales LEID-FREIES Leben aussehen kann. Wie viel Spaß DU im Leben hast und er auch haben könnte. Du solltest ihm zeigen, was ein normales Verhalten ist und wie normale Reaktionen auf sein (möglicherweise) un-normales Verhalten sind.

Auch wenn es erst einmal komisch klingen mag: Sorge in erster Linie für Dich; nur wenn es Dir gut geht kannst Du überhaupt für andere sorgen und helfen. Zeige ganz klar auf, wo Grenzen überschritten werden und drohe nicht nur Konsequenzen an, sondern tue es auch!

Letzendlich ist es sowieso die Entscheidung eines jeden Einzelnen, Hilfe anzunehmen. Wenn er das nicht will kannst Du nichts tun, außer Dich selbst zu retten. Wenn Du Glück hast ist gerade das dann Anstoss genug für jemand anderen sich auch zu retten.
Wenn aber jemand partout keine Hilfe will (aus welchen Gründen auch immer) musst Du das respektieren – so schwer das auch ist. Vielleicht reduzierst Du dann den Kontakt oder schützt Dich anderweitig.
Wichtig ist, dass Du nach Dir schaust. Sei ein gutes Vorbild für denjenigen, der sich endlich mal um sich selbst kümmern soll.

 

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2 Gedanken zu “Ich möchte so gerne helfen…

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