Wir alle tun es täglich; wir müssen mit anderen kommunizieren; in der Arbeit, in der Familie, mit Freunden aber auch mit Handwerkern, Einzelhandelskaufleuten und und und….
Mehr oder weniger häufig geht bei diesen Kommunikationen etwas schief; man geht verärgert auseinander, bekommt nicht das, was man will, tut sich gegenseitig weh oder fühlt sich nicht wert geschätzt.
Es gibt aber eine Möglichkeit, den anderen dazu zu bringen das dies nicht passiert; das Zauberwort heisst Empathie (=Einfühlungsvermögen).
Es bringt nichts, über jemanden zu urteilen (“Du bist böse, ungerecht oder was auch immer”) oder eine Verurteilung durch Gefühle (“wegen Dir fühle ich mich schlecht”) auszusprechen oder auch Vergleiche zu ziehen (“Andere verhalten sich viel besser als Du”).
Mal ehrlich; wenn jemand so etwas zu Dir sagt, wie fühlst Du Dich dann?
Auch Forderungen (Du musst dieses jenes tun … sonst…) kommen nicht unbedingt positiv rüber. Nicht selten habe ich bei mir und anderen erlebt, dass dann einfach auf Stur geschaltet wird.
Vielleicht sagst Du jetzt: WAS???? ich soll nichts fordern wo es mir zusteht und einfach auf etwas verzichten?
Das bedeutet es nicht, ich erkläre Dir nur später einen besseren Weg zur Erfüllung Deiner Wünsche.
- Erkläre, was Du beobachtet hast. Tue dies möglichst neutral, z.B. Ich beobachte, dass das Geschirr seit 2 Tagen nicht abgewaschen wurde Das ist einfach eine Tatsache die Du genau so beschreibst
- Beschreibe nun das Gefühl, welches DU in diesem Zusammenhang warnimmst. Ich bin frustriert…
- Beschreibe Dein Bedürfnis, dass damit in Verbindung steht. Warum frustriert Dich das? … weil ich Platz und Ordnung zum Kochen brauche
- Formuliere nun Deine positive Bitte nach einer konkreten Handlung, z.B. Sage mir bitte, wann wir gemeinsam nach einem Weg suchen können um unsere beiden Bedürfnisse nach Ordnung zu erfüllen.
Welche Ansprache würdest Du eher erfüllen:
Du bist total schlampig. Schon wieder hast Du nicht abgewaschen. Tu das SOFORT oder es gibt Ärger!!!!
oder
Ich beobachte, dass das Geschirr seit 2 Tagen nicht abgewaschen wurde. Ich bin frustriert, weil ich Platz und Ordnung zum Kochen brauche. Sage mir bitte, wann wir gemeinsam nach einem Weg suchen können, um unsere beiden Bedürfnisse nach Ordnung zu erfüllen.
Bei der ersten Ansprache tendieren Menschen eher dazu, dagegen zu schiessen.
ICH????? Schlampig????!!!!!! Du hast doch gestern erst…..
Bei der zweiten Ansprache gehen Menschen aufeinander ein und haben weniger Möglichkeiten, sich übereinander aufzuregen.
Natürlich gibt es bei der zweiten Ansprache auch die Möglichkeit, dass geantwortet wird mit “mach ich nicht” Aber mal ehrlich: Genau das Gleiche kann auch bei der ersten Ansprache passieren wenn man den anderen so gegen sich aufgebracht hat, dass er total auf stur schaltet…. und ist es nicht viel schöner, wenn jemand etwas gerne tut und man Streit vermeiden kann?
Möchtest Du Dich tiefer in diese Thematik einlesen, kann ich Dir das Buch von Serena Rust empfehlen: