An Tagen wie diesen…

…scheint die Welt still zu stehen.

150 Flugzeuginsassen sind gestorben. Nach neuesten Erkenntnissen war es kein Unfall sondern Selbstmord des Co-Piloten.

Es gibt keine Worte für das Ausmaß des Unglücks. Ich wohne zwischen dem Zielflughafen Düsseldorf und Haltern wo so viel junge verunglückte Menschen nun schmerzlich vermisst werden. Vielleicht fühlt man sich der Sache noch mal besonders nah. Am Vorabend war ich sogar noch selbst am Flughafen und habe dem Treiben dort eine Weile zugeschaut. Alles schien so friedlich und so sicher.

Das Ausmaß der Tragödie ist unbeschreiblich… aber ein Satz ist mir heute in der Berichterstattung hängen geblieben:  “Wenn jemand sich entscheidet, eine solche Tragödie auszulösen muss er selbst eine furchtbare Tragödie erlebt haben”. Wir wissen nicht, was passiert ist. Vielleicht werden wir es nie erfahren. Aber es soll uns als Mahnung dienen, genauer hinzuschauen wenn es jemanden nicht gut geht.
Vielleicht brauchen seine engsten Bezugspersonen nun selbst Hilfe.  Sie werden sich sicherlich nicht nur Vorwürfe machen sondern auch einer enormen negativen Öffentlichkeit ausgesetzt sein. Den Tod eines Menschen zu verkraften ist fast übermenschlich. Zu verkraften, dass dieser Tod noch hunderte andere Leben ausgelöscht hat und dabei noch all die Wut, die Spekulationen und Verdächtigungen auszuhalten ist unbegreiflich.

Im krassen Gegensatz steht die Welle der Hilfsbereitschaft und des Mitgefühls für die Opfer. Es wird sicherlich – sofern überhaupt möglich – ein kleines bisschen Trost spenden.
Nur gibt es so viele Menschen, die nicht ganz so spektakulär sterben. Innerhalb eines Jahres sterben 100 mal so viele Menschen den (Auto-)Verkehrstod. Den Krebstod sterben innerhalb eines Jahres über 223.000 Menschen. Jedes Schicksal ist furchtbar. Wir sollten auch hier hinschauen und Hilfsbereitschaft und Mitgefühl zeigen. Auch in unserer unmittelbaren Nähe gibt es furchtbare Schicksale die unserer Hilfsbereitschaft und unseres Mitgefühls bedürfen. Auch wenn dies nicht in den Medien breit getreten wird.

Das Leben ist so kostbar. Diese Tragödie führt mir mal wieder vor Augen, dass man nie weiß, wann es zu Ende ist. Für mich ist diese Tragödie auch eine Mahnung daran, noch mehr im Augenblick zu leben und nicht immer alles auf später zu verschieben. Morgen scheint uns immer so sicher. So selbstverständlich. Wir verschieben so viel darauf. Und wir wissen nie ob der Morgen für uns kommt. Und wenn er kommt verschieben wir viel zu oft alles auf übermorgen… und am Ende unseres Lebens bereuen wir dann vielleicht es nicht gelebt zu haben.
Deswegen: Wenn Du niemanden verloren hast. Sei dankbar. Feiere das Leben und Deine Lieben. Lebe das Leben. Nichts ist selbstverständlich.

Noch ein kleines Update mit lesenswerten Links zu diesem Thema:

 

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