Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland. Quelle: Robert-Koch-Institut
Die Grippe hat Deutschland fest im Griff. Schon seit zwei Wochen meldet die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) bundesweit stark erhöhte Influenzawerte. Doch zuletzt schnellten die Fälle bestätigter Grippefälle besonders rasch in die Höhe. Allein in der vergangegen Wochen infizierten sich 6251 Menschen mit dem Virus. Die Dunkelziffer der nicht im Labor bestätigten Fälle liegt wohl noch höher.
Besonders betroffen ist der Süden. Einige Arbeitgeber klagen bereits über personellen Notstand. In einzelnen Krankenhäusern Südbadens ist jeder zehnte Mitarbeiter krankgeschrieben. In Karlsruhe stockt der Nahverkehr.
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) hat sich der besonders verbreitete Influenza A H3N2-Subtyp so verändert, dass der Impfstoff nicht mehr optimal wirkt. Das im Vakzin enthaltene Protein passt nicht mehr zur Oberflächenstruktur des Erregers.
Experten des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) schätzen, dass der Höhepunkt erst in den nächsten drei Wochen erreicht wird. "In den USA ist die Grippewelle bereits vorbei und das dort kursierende Virus scheint stärkere Symptome zu verursachen als in vorangegangenen Epidemien", sagt Prof. Klaus Schughart vom HZI. "In Deutschland steht der Gipfel noch bevor. Wir müssen aber mit einem ähnlichen Verlauf rechnen."